Präsent sein

Präsent sein – was das ist und wie Du es lernen kannst

Dieser Artikel ist das Transcript einer Lernmeditation zum Thema »Präsent sein«. Etwas weiter unten findest Du die Originalaudioaufnahme. Du kannst diesen Artikel lesen oder die Audioaufnahme als Podcast anhören ohne dabei zu meditieren, einfach um etwas über das Thema zu lernen. Oder Du nutzt die Aufnahme für eine angeleitetete Meditation und übst dabei gleich die Präsenz.

Präsent sein – was ist das und wie geht das? Podcast

Was ist Präsent sein?

Präsent sein bedeutet, Dein Bewusstsein ganz an den Ort zu holen, an dem Du Dich in diesem Moment gerade aufhältst. Denn – und es wichtig, das zu verstehen: Das Bewusstsein kann sich völlig frei in Zeit und Raum bewegen.

Wenn du magst, lass Dein Bewusstsein in diesem Moment einmal wandern. Zum Beispiel in Deinen letzten Urlaub, also in die Vergangenheit. Oder Du bleibst im Jetzt und lässt es einfach an einen anderen Ort schweifen, zum Beispiel an den Platz, an dem Du normalerweise arbeitest. Oder aber Du schickst es einfach mal für einen Moment in deinen rechten Fuß. Probiere es.

Präsenz bedeutet, Dein Bewusstsein zu 100 % an den Ort zu holen, an dem du dich in diesem Moment aufhältst. Und dann an diesen Ort sowohl mit der dich umgebenden Realität als auch mit der Realität in dir in Kontakt zu treten.

Deine äußere Realität

In diesem Moment passieren Dinge um Dich herum. Wenn man 1 Sekunde nachdenkt, dann wird einem bewusst, dass auch ein Möbelstück ­„passiert“.

Irgendwann ist es erschaffen worden und irgendwann wird es nicht mehr da sein. Auch ein Möbelstück, auch ein Haus und auch du – das alles sind Ereignisse.

Du kannst mit diesen Ereignissen in Kontakt treten mit Hilfe Deiner fünf Sinne. Und so lade ich dich ein, genau in diesem Moment mit deinen Augen in Kontakt mit den Ereignissen zu treten, die dich umgeben.

Du kannst die Möbel anschauen in dem Raum, in dem du dich befindest, kannst die Wände anschauen und dein Blick streifen lassen. Wenn du magst kannst Du dir auch vorstellen, dass dein Blick die Gegenstände, auf die er fällt streichelt, ihnen etwas Gutes tut.

Wahrnehmen ist Kontakt

Und du kannst spüren, dass du in dem Moment in dem du etwas anschaust, in Kontakt mit diesem etwas bist. Und sobald dein Blick weiter wandert verlierst du den Kontakt zu dem Etwas, das du jetzt nicht mehr siehst. Auch, wenn noch eine Erinnerung gespeichert ist – der Kontakt selber ist weg.

Du verlierst den Kontakt aber auch, wenn deine Gedanken Deine Wahrnehmung übertönen. Oder wenn Du das Etwas, das Ereignis nur anschaust, wahrnimmst, um eine Information zu bekommen:

»Aha, da steht ein Sofa aha, eine weiße Wand« und dann wieder aufhörst mit dem Wahrnehmen.

Der Moment, in dem du aufhörst mit Wahrnehmen, ist der Moment, in dem du den Kontakt verlierst. Präsenz bedeutet, im Kontakt zu bleiben.

Kontinuierliche Wahrnehmung – das Centerpiece von Präsent sein

Das wiederum meint mit der Wahrnehmung zu beginnen und nicht wieder damit aufzuhören, also kontinuierliche Wahrnehmung. Was sehr schnell passiert wenn du das jetzt ausprobierst ist, dass eine Anstrengungen hineinkommt, dass eine Fokussierung hinein kommt.

Eine Fokussierung auf diesen einen Gegenstand, dieses eine Ereignis, dass du jetzt in diesem Moment wahrnehmen möchtest, mit dem Du in Kontakt sein möchtest. Aber eine Fokussierung bedeutet sofort, Anderes nicht wahr zu nehmen, Anderes auszublenden.

Darum meine Einladung an Dich: Mach dein Blick einmal ganz weich und ganz weit. Du kannst im wahrsten Sinne des Wortes den Blickwinkel öffnen.

Und schau mal, ob Du unfokussiert, mit dem weitestmöglichen Blick die höchstmögliche Anzahl an Ereignissen in dem Raum, in dem du Dich befindest, wahrnehmen kannst.

Den Blick offen halten … die Wahrnehmung kontinuierlich halten.

Mehr Sinne – mehr präsent sein!

Wenn Du magst, gehen wir noch einen Schritt weiter. Du hältst den Blick, Du hältst den Kontakt zu den Ereignissen und addierst noch Deinen Hörsinn.

Das heißt: Ohne den Kontakt zu dem, was du siehst mit deinen Augen zu verlieren, versuchst du gleichzeitig auch zu hören, was es zu hören gibt.

Das kann das Auto sein, das vor deinem Fenster vorbei fährt, das kann das Summen Deines Kühlschranks sein, Geräusche aus der Nebenwohnung. Du nimmst es einfach wahr und nimmst weiterhin wahr. Und Du schaust weiterhin.

Und es besteht natürlich die Gefahr, dass das anstrengend wird, und ein bisschen anstrengend ist es auch.

Aber es passiert auch nichts Schlimmes, wenn du es verlierst, wenn Du in  deine Gedanken zurück gehst. Nur dann lade ich dich ein, gleich wieder in die Wahrnehmung zu gehen, ohne lange darüber nachzudenken.

Die innere Realität

In diesem Moment bist Du in Kontakt mit deiner äußeren Realität. Mit relativ vielen der Ereignisse, die um dich herum in diesem Moment passieren.

Das ist präsent sein.

Du darfst nur eine andere Ereignisebene nicht ignorieren, um wirklich völlig präsent zu sein. Denn es gibt nicht nur die Ereignisse, die außerhalb von Dir passieren, sondern es gibt auch die Ereignisse, die innerhalb von Dir passieren, die Ereignisse deiner inneren Realität.

Die Ereignisse der äußeren Realität kannst du mit allen fünf Sinnen – vielleicht auch noch mehr –   wahrnehmen. Die Ereignisse in Dir kannst du nur mit einem der Körpersinne wahrnehmen: mit dem Tastsinn.

Meine Einladung jetzt an Dich ist, den Kontakt zur äußeren Realität ruhig mal kurz abbrechen zu lassen, Deine Augen zu schließen und Deine Aufmerksamkeit ganz auf Deine innere Realität zu richten.

Meine Einladung ist, dein Bewusstsein in deinen Körper sacken zu lassen – sickern ist vielleicht das bessere Wort. Von oben nach unten darf es sich in Dir ausbreiten.

Und ganz langsam wird Dir Dein Oberkörper – oder vielmehr das Innere Deines Oberkörpers bewusst. Und wenn Du magst kannst Du einmal schauen, ob er sich absolut überall absolut gleich anfühlt.

Oder ob es –  in welcher Art und Weise auch immer – in Deinem Oberkörper Zonen gibt. So, wie auf der Wetterkarte, nur dreidimensional.

Eine Zone, in der es etwas heller ist, eine, in der etwas dunkler ist,  eine, wo es dichter ist, eine andere, wo es durchlässiger ist.

Und auch rein körperliche Phänomene wie Verkrampfungen oder Ähnliches kannst du wahrnehmen.

Und Dein Bewusstsein darf auch noch weiter sickern.

In dein Becken hinein, in deine Oberschenkel und über deine Knie, deine Unterschenkel bis zu deinen Füßen.

Und es darf sich auch nach oben ausbreiten,in deinen Hals hinein, es darf steigen in deinem Kopf.

Jetzt bist du in mit deiner inneren Realität in Kontakt.

Gleichschwebende Aufmerksamkeit

Der nächste Schritt ist, eine gleichschwebende Aufmerksamkeit zwischen der inneren Realität und der äußere Realität hinzubekommen.

Du achtest darauf, den Kontakt zur inneren Realität zu halten während Du ganz langsam deine Augen öffnest.

Du erlaubst den Ereignissen der äußeren Realität wieder, über Deinen Sehsinn dein Gehirn zu erreichen. Und hältst trotzdem den Kontakt zur inneren Realität.

Du verteilst deine Aufmerksamkeit gleichschwebend zwischen den beiden Realitäten. Und wenn dir das gelingt – und das bedarf etwas Übung – dann nimmst du auch noch den Hörsinn wieder dazu.

Ohne aufzuhören nach innen zu tasten und nach außen zu sehen beginnst du jetzt auch nach, außen zu hören. Deine Präsenz hat in diesem Moment schon äußerst hohes Level erreicht.

Präsent sein bedeutet in tiefstmöglichen, breitestmöglichen und kontinuierlichstmöglichen Kontakt mit der absolut handfesten, körpersinnlich wahrnehmbaren Realität zu sein.

Diesen Kontakt stellst Du her mit deinen Körpersinnen.

Was Präsent sein nicht ist

Präsent sein ist das Gegenteil von in deiner Fantasie sein.

Präsent sein ist das Gegenteil von in Gedanken versunken sein.

In der vollkommenen Präsenz sind keine Gedanken mehr vorhanden. Das Gehirn ist so beschäftigt mit Wahrnehmung, dass es keine Zeit hat zu denken.

Wichtig ist: Es geht tatsächlich um den Kontakt zur ganz handfest realen physischen Welt. Präsent sein in der physischen Welt, der Welt der Formen. Kontakt zu der Welt hinter den Formen ist eine Präsenz in der Welt hinter den Formen.

In einem solchem Moment bist Du nicht vollkommen präsent in der Welt der Formen, und wir meinen hier in diesem Beitrag die Präsenz in der Welt der Formen. Siehe hierzu auch den Artikel: Achtsam erwachen in die Welt der Formen.

Auswirkungen von Präsenz

Präsent zu sein hat starke Auswirkungen. In deinem Körper sorgt es dafür dass sämtliche biochemischen Prozesse besser ablaufen.

Es erhöht deine Gesundheit und stärkt dein Immunsystem und zwar massiv. Ein Schnitt in deiner Hand zum Beispiel heilt schneller, wenn du ihn beobachtest.

Kontinuierlich macht man das natürlich nicht mehrere Tage, aber es ist bewiesen, dass eine Hautstelle, die von Dir beobachtet wird, besser durchblutet ist, als eine nicht wahrgenommene Hautstelle.

Und wenn du ganz präsent in deiner inneren Realität bist, nimmst Du jede Zelle wahr. Du kannst dir vorstellen, wie jede einzelne Zelle wohlig aufseufzt und sich freut, Deine Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen.

Und auch im Außen, im Bezug auf die äußere Realität, hat präsent sein starke Auswirkungen. Es ist ein Beobachten, und schon Einstein hat beschrieben, dass jeder Beobachter immer Einfluss auf das Beobachtete hat.

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Ein wirklich präsenter Mensch ist auch mein Freund Matthias Amann.



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