Grenzen setzen
Das Thema Männlichkeit in der Spiritualität oder unter spirituellen Menschen ist noch mal ein ganz besonderes Thema, da Spiritualität in ihrer Essenz verbindend und damit weiblich ist. Das, was die meisten Sucher suchen, ist Verbindung. Zum Grenzen setzen braucht man aber das Sortierende, Unterscheidende, was eben auch das Trennende ist. Ich spreche von männlicher Energie.
Denn eine Hauptqualität des Männlichen ist eben die Unterscheidungskraft, und damit das Trennende. Aus diesem Grund wird Männlichkeit manchmal als dem Hauptinteresse der Weiblichkeit, der Verbindung, im Weg stehend empfunden.
Manchmal ist das auch so. Denn viele Männer haben Angst vor echter Verbindung, die in ihrem (oft unbewussten) Erleben den Verlust der eigenen, individuellen Identität gleich kommt. In seiner idealen Funktion aber beschützt das Männliche mit seiner Fähigkeit zum Trennen das Weibliche auf der Ebene der Welt. Denn diese Fähigkeit ist notwendig, um schützende Grenzen zu setzen.
Und Grenzen setzen wiederum ist – auf der Ebene der Welt – zwingend notwendig, damit das Weibliche wundervoll erblühen kann. Denn ohne Grenzen kein Schutz, ohne Schutz kein «sich sicher fühlen» und ohne «sich sicher fühlen» keine Öffnung. «Sich sicher fühlen» ist der wesentlichste Faktor für die Öffnung des Weiblichen.
Wenn ein Sucher jetzt die Männlichkeit wegen ihrer trennenden Qualität per se ablehnt, wird er nicht finden. Denn ohne Männlichkeit kein Schutz, kein Raum, kein Rahmen – und damit keine Öffnung des Weiblichen im ihm.
Wenn es Dir also darum geht, das Weibliche zu stärken, die Verbindung, das Spirituelle, ist es dafür notwendig, das Männliche voll anzuerkennen und es im Dienst des Weiblichen zu nutzen. Trennung ermöglicht Verbindung. So sind die Regeln in dieser dualen Welt.
Hier in diesem Artikel findest Du ein Praxisbeispiel zu dem gleichen Thema: Männlichkeit ermöglicht Weiblichkeit
p.s. Ich schätze wenige Kollegen so sehr wie Brene Brown. Schau hier, was sie zu dem Thema Grenzen zu sagen hat.
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