Innere Weite
Heute habe ich zum Tag der inneren Weite gemacht. Nachdem ich den Abend gestern mit meinem guten Freund und Wegbegleiter Matthias Amann verbracht habe, habe ich heute Nacht erneut (ist nix wirklich Neues 🙂 ) erkannt, wie sehr ich dazu neige, bei vielen Tätigkeiten, gerade am Computer, in die Fokussierung, die Männlichkeit, zu gehen, damit sie schnell und effektiv erledigt ist.
Das ist eine große Stärke von mir, aber gleichzeitig verliere ich in dieser Enge schnell den Kontakt zu mir und der Welt hinter den Formen. Meine geliebte Frau Nicole sagte neulich zu mir: «Was ist das Ergebnis, das Erledigtsein der Aufgabe, dann noch wert?» Spannender Gedanke.
Heute habe ich zum Tag der inneren Weite gemacht. Ich habe an diesem Sonntag Zeit, nichts “muss” erledigt werden. Aber ich werde trotzdem Dinge tun, nur einfach zusätzlich zum “sich selber spüren”, Gott spüren, zusätzlich zur absoluten kontinuierlichen Achtsamkeit, nicht stattdessen.
Das Wesentliche ist das Spüren, das innerlich weit bleiben, die äußere Tätigkeit ist die Nebensache deren Erledigung dahinter zurück steht.
Dies zu schreiben ist ein Prüfung diesbezüglich. Meine Finger wollen schneller über die Tasten, ich wähle, langsam zu schreiben und jede Berührung mit einer Taste zu erleben und zu genießen. Wie unterschiedlich sich jede Taste anfühlt… unfassbar! Meine Augen wollen sich auf den Bildschirm konzentrieren, ich wähle, mit weichem Blick auf ihn zu schauen und auch den Raum und die Landschaft wahrzunehmen.
Jetzt verändert sich gerade das Licht draussen … unfaßbar schön. Mein auf Effektivität ausgerichtetes Gehirn will das Spüren nach innen, während ich schreibe, ganz abschalten. Ich wähle, in tiefem Kontakt mit mir selbst zu sein, kontinuierlich. Weil es so schön ist. Immer wieder muss ich das Schreiben unterbrechen, weil es in Konkurrenz mit dem Fühlen tritt. Heute lasse ich es nicht gewinnen.
Heute genieße ich mich.
Einen wunderschönen Sonntag Euch allen!
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